17. Kinder- und Jugendbericht des BMFSFJ veröffentlicht
Liebe Kolleg*innen, heute wurde der neueste Kinder- und Jugendbericht der Öffentlichkeit vorgestellt. Es ist ein sogenannter „Gesamtbericht“. Den Link zum Bericht finden Sie auch am Ende des Beitrags.
Zentrale Aussagen:
- Die heutige junge Generation ist so vielfältig wie nie zuvor. Bei aller Vielfalt haben junge Menschen eines gemeinsam: Für gutes Aufwachsen benötigen sie Orientierung und Sicherheit. Das ist gerade in der aktuellen dynamischen und unsicheren Zeit besonders wichtig. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene stehen vor komplexen Herausforderungen, vor allem durch eine alternde Gesellschaft, globale Fluchtmigration, den Verlust der vermeintlichen Selbstverständlichkeit von Frieden in Europa, eine Demokratie unter Druck, den Klimawandel, zunehmende Digitalisierung und Mediatisierung und die Nachwirkungen der Pandemie.
- Wie stark junge Menschen von diesen Entwicklungen betroffen sind, unterscheidet sich sehr – je nachdem, unter welchen Bedingungen und mit welchen Zugehörigkeiten und Zuschreibungen sie aufwachsen. Viele junge Menschen haben, so formuliert es die Berichtskommission, nach wie vor „gute Gründe“ für Zuversicht. Der Bericht zeigt aber auch: Das Zukunftsvertrauen ist insgesamt gesunken.
- Zuversicht braucht Vertrauen! Politik und Gesellschaft sowie speziell die Kinder- und Jugendhilfe sind gefragt, auch in schwierigen Zeiten mit knappen Kassen jungen Menschen vertrauenswürdige Rahmenbedingungen mit starken und Angeboten und Leistungen zu bieten.
- Unsere Gesellschaft verfügt über vielfältige Ressourcen. Noch immer gelingt es Politik und Gesellschaft aber nicht, diese Ressourcen allen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gleichermaßen zugänglich zu machen.
- Die Kinder- und Jugendhilfe ist trotz der Ausnahmesituationen der letzten Jahre funktionsfähig, stößt aber zunehmend an Grenzen. Vor allem der Fachkräftemangel macht ihr zu schaffen. Um ihren wachsenden Aufgaben nachkommen zu können, ist die Kinder- und Jugendhilfe auf eine auskömmliche Finanzierung und Planungssicherheit angewiesen.
Der 17. Kinder- und Jugendbericht konstatiert, dass die Kinder- und Jugendhilfe ihre eigene Vertrauenswürdigkeit zu beweisen hat, indem sie
- 1. sich als zuständig für alle jungen Menschen und Familien versteht, aber nicht für alle gesellschaftlichen Probleme,
- 2. sich am Recht auf gewaltfreies Aufwachsen orientiert,
- 3. verantwortlich ist für Partizipation und junges Engagement fördert,
- 4. ihr Handeln an der Vielfalt des Jungseins und Aufwachsens ausrichtet und offensiv für die Teilhabe aller jungen Menschen eintritt,
- 5. eine verlässliche Infrastruktur für junge Menschen bietet und diese auch einfordert,
- 6. vielfältige Wege beschreitet, eine attraktive Arbeitgeberin zu sein,
- 7. wissenschaftsbasiert handelt und für neue Erkenntnisse aufgeschlossen ist,
- 8. die Digitalisierung begleitet und ihre Potenziale kritisch reflektiert,
- 9. eine demokratiestärkende Interessenvertretung junger Menschen ist und
- 10. klimagerecht ist.
Die Empfehlungen konkretisieren diese 10 Leitlinien.
Hier gelangen Sie zum vollständigen Bericht: BMFSFJ – 17. Kinder- und Jugendbericht
Und hier zur Broschüre „Zuversicht braucht Vertrauen. Die Lage der jungen Generation und die Situation der Kinder- und Jugendhilfe“, in der die zentralen Zentrale Erkenntnisse und Empfehlungen des 17. Kinder- und Jugendberichts zusammengefasst werden: BMFSFJ – Zuversicht braucht Vertrauen. Die Lage der jungen Generation und die Situation der Kinder- und Jugendhilfe.